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Jean Monnets Europa Idee damals und heute

Anna Holz war wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Viadrina in Frankfurt an der Oder und meine Mentee im Berlin-Brandenburger Mentoringprogramm. Sie arbeitete zu den Europa Ideen von Jean Monnet im Rahmen ihrer Masterarbeit im Studiengang „European Studies“ (M. A.) an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder. Jetzt ist die immer noch sehr aktuelle Arbeit als Publikation erschienen, auf die ich sie gern hinweisen möchte. 978-3-8364-3736-3_CO_Holz-Anna.pdf

Anna Holz über ihre Arbeit: Denn in der damaligen Debatte ging es u. a. um die Aktualität der Gemeinschaftsmethode nach Jean Monnet bzw. die Notwendigkeit zu institutionellen und vertraglichen Reformen. Vorgelegt wurde schließlich ein Verfassungsvertrag, der von der französischen und niederländischen Bevölkerung abgelehnt wurde, wodurch die Handlungs- sowie Reformfähigkeit der Europäischen Union mit nunmehr 27 Mitgliedstaaten eingeschränkt worden war.

In den vergangenen zwei Jahren wurde wiederum gestritten und gerungen um die Kompetenzen der Union und seiner Mitglieder und damit letztlich um das Ausmaß der Integration. Deutlich geworden ist, dass einzelne Nationalstaaten für die Vollendung der politischen Integration noch nicht bereit sind. Und somit häufen sich die Kommentare, dass die Europäische Union nach dem Scheitern der Verfassung mit dem neuen Reformvertrag, der im Dezember in Lissabon unterzeichnet und danach in den einzelnen Staaten ratifiziert werden soll, zur traditionellen Politik, zur Methode Monnet, zur so genannten Integration der kleinen Schritte, zurückkehrt.

Gemeint ist damit vor allem die Reduzierung der Handlungsspielräume und institutionellen Reformen auf das Machbare und den Konsens. Aufgegeben wurden die ambitionierten Pläne, die EU symbolhaft staatsähnlicher auszugestalten und den Bürgern damit näher zu bringen.

Um genauer zu verstehen, was die Referenz auf Monnet und seine Integrationsmethode bedeutet, ist diese Arbeit nach wie vor hilfreich und nützlich. Sie kann aufklären und helfen, sich ein besseres Urteil über den jetzigen Stand der Integration in der Europäischen Union zu bilden. In diesem Sinne wurde die Arbeit nur leicht überarbeitet, um die Lesbarkeit vom heutigen Standpunkt aus zu verbessern.

Danken möchte ich den beiden Gutachtern der Masterarbeit, Em. Prof. Dr. Helmut Wagner (FU Berlin) und Junior-Prof. Dr. Timm Beichelt (Viadrina), die mich bis zum heutigen Tage stets in meinen wissenschaftlichen Tätigkeiten unterstützt und gefördert haben!

Anna Holz im Herbst 2007